Die nunmehr schon traditionelle Gemeinschaftsveranstaltung zwischen der DGZfP und dem DVS BV Magdeburg fand am 20.11.2024 in der SL Magdeburg statt. Zu einem brandaktuellen Thema konnten zwei Referenten, Dipl.-Ing. Claus Männel (Zwickau) sowie Dr. Sascha Feistkorn (DGZfP Berlin), fast 70 Teilnehmer in einem voll belegten Hörsaal für sich begeistern.
Die nunmehr schon traditionelle Gemeinschaftsveranstaltung zwischen der DGZfP und dem DVS BV Magdeburg fand am 20.11.2024 in der SL Magdeburg statt. Zu einem brandaktuellen Thema konnten zwei Referenten, Dipl.-Ing. Claus Männel (Zwickau) sowie Dr. Sascha Feistkorn (DGZfP Berlin), fast 70 Teilnehmer in einem voll belegten Hörsaal für sich begeistern.
Herr Dipl.-Ing. Männel berichtete von seiner 45-jährigen Berufserfahrung im Brückenbau und stellte den Zuhörenden einige eindrucksvolle Ereignisse und Bauten vor. Zunächst beleuchtete er historische und beinahe Einstürze von Brückenbauwerken. Er stellte heraus, dass diese Katastrophen meist von fehlerhaften oder fehlenden Normen und Vorschriften, gepaart mit äußeren Einflüssen wie Wind, ausgingen und wie darauf in der Praxis reagiert wurde.
Beeindruckend war außerdem ein von ihm begleiteter Brückenbau von Zwillingsbücken bei Wittenberg. Bei diesem Projekt war eine Brücke trotz der Verwendung gleicher Werkstoffe, Monteure sowie Schweißer und gleicher Bauüberwachung schadensfrei, während die zweite schon kurz nach Inbetriebnahme beinahe eingestürzt wäre. Er nahm die Zuhörenden auf eine Reise in seine Vergangenheit mit und zeigte auf, welchen Herausforderungen er sich während dieser Zeit stellen musste und was letztendlich zu dem Schaden geführt hat. Mittels der Umsetzung eines Sanierungskonzeptes ist diese Brücke noch heute in Betrieb.
Herr Dr. Feistkorn schloss sich mit dem folgenden Thema nahtlos an: "Alles sicher - oder? Zustandsbewertung von Deutschlands Brücken - heute und morgen!". Wussten Sie wie viele Brückenbauwerke allein an deutschen Schnellstraßen existieren? Es sind über 40.000 Stück. Davon sind 22.000 älter als 40 Jahre. Das zeigt auf, wie viel Bedarf an der Durchführung der Brückenprüfung nach DIN 1076 gegenwärtig vorhanden ist.
Auf Grund dessen, dass jede Brücke eine Einzelanfertigung ist, stellte Herr Dr. Feistkorn die objektbezogene Schadensanalyse vor. Um eine Zustandsnote zu erhalten ist es erforderlich Prüfpersonal sowie -technik nach einer Prüfanweisung an der entsprechenden Brücke als Stahlbetonbauwerk unter zum Teil herausfordernden Einsatzbedingungen prüfen zu lassen. Durch dieses Vorgehen kann der weitere Handlungsbedarf abgeleitet werden. Dr. Feistkorn ging dabei sehr anschaulich auf verschiedene Schadenbilder ein und konnte aufzeigen welche Schäden zur Handlung zwingen und welche nicht.
Derzeit wird ein neues Schulungszentrum der DGZfP in Magdeburg gebaut, welches im kommenden Jahr in Betrieb genommen werden soll. Dort wird es mit dem Einsatz von moderner Technik möglich sein, aus- und weiterzubilden. Wir sind gespannt und freuen uns auf die nächste gemeinsame Veranstaltung.
Bei einem abschließenden Imbiss konnte die gelungene Veranstaltung mit einem Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmenden enden.