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Die Geschichte des DVS

Als der Deutsche Verband für Schweißtechnik mit Sitz in Düsseldorf 1947 ins Vereinsregister eingetragen wurde, war dies – zumindest namentlich – die Geburtsstunde unseres heutigen Verbandes.

Dass 50 Jahre später die Umbenennung in „DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren“ erfolgte, zeigt, dass wir uns heute mit weit mehr Technologien und Verfahren als nur mit der Schweißtechnik befassen. Hinter den „verwandten Verfahren“ verbergen sich mittlerweile über 250 unterschiedlichste Füge-, Trenn- und Beschichtungstechnologien für Werkstoffe und Werkstoffverbunde.

Wie aber der DVS zu dem geworden ist, was er heute ist, haben wir hier aufgeführt.

Rückblick

DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V.

Wissenschaftliche Sektion Schweißtechnik, Berlin (WSS)

Fachausschuss Schweißtechnik, Berlin (FA Schweißtechnik)

Deutscher Verband für Schweißtechnik e. V., Düsseldorf (DVS)

Kammer der Technik, Berlin (KDT)

Arbeitsgemeinschaft Schweißtechnik Berlin e. V. (AS)

Deutscher Verband für Schweißtechnik und Acetylen, Berlin (DVSA)

Vereinigung der Geschäftsführung von DAV und VAM

Deutsche Gesellschaft für Elektroschweißung, Berlin

Werbeausschuss für Elektroschweißung, Berlin

Fachausschuss für Schweißtechnik beim VDI, Berlin

Verband für Autogene Metallbearbeitung, Berlin (VAM)

Fachgruppe Autogene Metallverarbeitung

Deutscher Acetylenverein (DAV)

Calciumcarbid und Acetylengasverein, Frankfurt/Main, Deutscher Verein für Acetylen und Carbid, Berlin

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Wenige Tage nach Ende des Krieges trafen sich am 12. Mai 1945 der Vorsitzende und der Geschäftsführer des DVSA, Rimarski und Sauerbrei, der Vorsitzende der DGE, Ritz, und der Leiter der SLV Berlin, Horn. Man war sich darin einig, in Zukunft nur einen schweißtechnischen Verband zu unterstützen, der die technisch-wissenschaftlichen Aufgaben der Zukunft für die gesamte Schweißtechnik betreuen sollte. Die „Arbeitsgemeinschaft Schweißtechnik e.V.“ in Berlin (ASB) unter Leitung von Rimarski wurde gegründet. In den ersten Jahren nach dem Krieg begannen die Mitarbeiter der SLV Berlin unter Lohnverzicht ihr zerstörtes Institut wiederaufzubauen. Den Wiederaufbau Berlins unterstützten sie beispielsweise durch Reperaturschweißungen in städtischen Betrieben und Krankenhäusern sowie durch die frühzeitige Aufnahme schweißtechnischer Ausbildung. Wegen der besonderen politischen Situation Berlins (Viermächte-Status) blieb die ASB lange Zeit unabhängig von dem etwas später gegründeten „Deutschen Verband für Schweißtechnik“, wobei sich beide als „Schwester“-Verbände mit wechselseitig gleichen Rechten und Pflichten verstanden. Unterstützt wurde dies durch einen ständigen Sitz des Hauptgeschäftsführers im ASB-Vorstand. Mit der politischen Wende in Deutschland 1989 war die Grundlage für die Existenz der ASB nicht mehr gegeben, so dass 1990 folgerichtig der Beschluß zur Auflösung gefasst wurde. Gemeinsam mit der wissenschaftlichen Sektion „Schweißtechnik“ der Kammer der Technik (KDT) der ehemaligen DDR bildete die ASB die Grundlage für den DVS-Landesverband Berlin-Brandenburg.

Gründung des Deutschen Verbandes für Schweißtechnik e.V.

Die ersten Vorbesprechungen zur Gründung eines übergeordneten schweißtechnischen Verbandes im übrigen Gebiet Deutschlands wurden bereits im November 1946 geführt. Zur Gründungsversammlung  des „Deutschen Verbandes für Schweißtechnik“ (DVS) kam es am 8. Mai 1947 in Leverkusen. Die Gründungsmitglieder übersandten den Berliner Kollegen, die aus zeitbedingten Gründen nicht an der Zusammenkunft teilnehmen konnten, eine Grußbotschaft. Der Verband wurde am 23. Dezember 1947 beim Amtsgericht in Düsseldorf als eingetragener Verein registriert und am 25. Februar 1949 vom Finanzamt Düsseldorf-Altstadt als gemeinnützig anerkannt. Anlässlich der Gründungsversammlung wurde auch die erste Satzung verabschiedet.

Erster Vorsitzender war Dörnen. Nach Satzungsänderung wurden die ersten Vorsitzenden später zu Präsidenten.

Aus Gründen, die mit dem Besatzungsstatut zusammenhingen, musste sich die Arbeit des DVS zunächst auf die britische Besatzungszone beschränken. Erst nach 1949 konnte sich der Verband auf dem gesamten Gebiet der späteren Bundesrepublik Deutschland betätigen. Daraufhin wurden Landes- und Ortsverbände gebildet. Das Saarland kam im Jahr 1956 hinzu. Dem Vorstand wurde als beratendes Gremium ein Vorstandsrat beigeordnet, der hauptsächlich mit Fachleuten aus Wirtschaft und Industrie besetzt

Unmittelbar nach der Gründung des DVS konstituierte sich auch ein Technischer Ausschuss, dessen erster Leiter der Bundesbahner Stieler war. Dieser Ausschuss gliederte sich in 30 Arbeitsgruppen und sollte die Entwicklung der Schweißtechnik sowie der verwandten Verfahren durch das Aufstellen von Richtlinien und Normen fördern. Andere Verbände wie der VDI, der schon vor dem Krieg einen entsprechenden Ausschuss besaß, verzichteten darauf, eigene „Fachausschüsse für Schweißtechnik“ zu gründen.

Im Jahr 1949 erschien die erste Ausgabe der Verbandszeitschrift „Schweißen und Schneiden“. Der verbandseigene Verlag für Schweißtechnik DVS-Verlag GmbH, wurde im Jahr 1955 gegründet. Am 11. November 1955 entstand neben dem Technischen Ausschuss der „Wissenschaftliche Beirat“, der den Vorstand bei der Förderung von wissenschaftlichen Arbeiten beriet. Aus diesem Beirat ging 1966 die „Forschungsvereinigung Schweißen und Schneiden“ hervor.

Die Vorgängerverbände des DVS hatten in zahlreichen Kursstätten Schweißkurse und fachtheoretische Weiterbildungsmaßnahmen durchgeführt. Diese Tradition setzte der DVS fort. Bereits 1948 hatten in Deutschland wieder 42 Kursstätten ihren Betrieb aufgenommen. Im Jahr 1972 war diese Zahl auf 210 gestiegen. Heute sind mehr als 300 DVS-Bildungseinrichtungen. Zusätzlich zu den Kursstätten wurden größere Ausbildungsstätten mit erweitertem Bildungsangebot gegründet, wie Schweißtechnische Lehranstalten sowie Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalten.

In den Schweißtechnischen Lehr-und Versuchsanstalten kamen zum erweiterten Lehrangebot Versuchstätigkeit, Forschung, Gutachten und Prüftätigkeit hinzu. Schon unter den Vorgängerverbänden gab es schweißtechnische Zentren. Zuerst wurden die „Lehr- und Versuchswerkstätten für Schweißtechnik“ in Berlin 1927 gegründet. Es folgten 1928 die „Westdeutsche Schweißlehr- und Versuchsanstalt“ in Duisburg und wenig später (1930) die „Mitteldeutsche Schweißlehr- und Versuchsanstalt“ in Halle (Saale).

Diese Institute wurden später umbenannt in "Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt" (SLV). Ihre Zahl erhöhte sich in den folgenden Jahren kontinuierlich. Die Gründung weiterer SLVs fiel in die Jahre 1939 (Hannover), 1941 (Saarbrücken), 1943 (Stuttgart/heute Fellbach), 1944 (Hamburg), 1950 (München) und 1952 (Mannheim). Die SLV Mecklenburg-Vorpommern in Rostock wurde 1996 gegründet. Die SLV Halle war in der ehemaligen DDR des Zentral-Institut für Schweißtechnik (ZIS-Halle), das nach der Wiedervereinigung in SLV Halle umbenannt wurde. In den meisten der genannten SLVs wurde aber auch vor ihrer Ernennung zur SLV schweißtechnische Aus- und Weiterbildung durchgeführt.

Bereits 1949 fand in Stuttgart gemeinsam mit dem Landesgewerbeamt eine erste schweißtechnische Ausstellung statt. Ihr folgte 1950 eine kleinere Fachschau in Duisburg. Als Beginn der Messeaktivitäten gilt die DVS-Fachschau „Schweißen und Schneiden“, die erstmals in Essen (vom 14. bis 29. Juni 1952) ihre Pforten für die schweißtechnische Fachwelt öffnete. Das Ausstellungsgelände war noch relativ klein; die Zahl der Aussteller lag bei 100. Die nächste Fachschau fand 1954 und danach drei Jahre später statt, bis sich ein vierjähriger Rhythmus einstellte.

Die Zahl der Aussteller und Besucher stieg kontinuierlich von Messe zu Messe. Seit 1965 heißt die Messe offiziell „Internationale Fachmesse SCHWEISSEN & SCHNEIDEN“. Sie wird vom DVS als ideellem Träger gemeinsam mit der Messe Essen GmbH ausgerichtet.

Die Vorgängerverbände des DVS waren auf dem Autogensektor schon früh in die internationale Arbeit eingebunden. Dies beweist ihre Teilnahme an internationalen Kongressen gegen Ende des vorigen Jahrhunderts bis zum ersten Weltkrieg. Nach dem Krieg war Deutschland zunächst nicht in internationalen Gremien vertreten. 1927 trat es der „Commission Permanente Internationale de la Soudure autogène et des Industries qui se rattachent“ (CPI) bei. Die DGE und der VDI-Fachausschuß pflegten Kontakte mit Fachkollegen außerhalb Deutschlands, hauptsächlich auf internationalen Fachtagungen und in der ISA (International Federation of the National Standardizing Associations).

Nach dem zweiten Weltkrieg war Deutschland zunächst wieder völlig von der internationalen Zusammenarbeit ausgeschlossen. Erste Kontakte kamen erst Ende 1948 mit dem "Schweizer Acetylenverein“ (SAV), dem „Welding Institute“ in London und der „Österreichischen Schweißvereinigung“ zustande. Im Jahr 1951 wurde der DVS dann in das International Institute of Welding (IIW) – Internationaler Verband für Schweißtechnik – aufgenommen.

Seitdem arbeiten viele Fachleute aus allen Wissensbereichen in den Kommissionen dieser Organisation mit. 1957 richtete der DVS erstmals die Jahrestagung des IIW in Essen aus (1973 in Düsseldorf und 1998  in Hamburg). In der EWF – European Federation for Welding, Joining and Cutting – 1974 gegründet als „Europäischer Rat für Kooperation in der Schweißtechnik“ (ECCW) – arbeitet der DVS seit Bestehen mit, jahrelang sogar mit der Sekretariatsleitung beauftragt. Anlass zur Gründung war zunächst die Förderung der schweißtechnischen Forschung. Heute bemüht sich die EWF vorrangig um die Harmonisierung der schweißtechnischen Ausbildung in Europa.

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