Am 23. und 24. Januar 2024 hat sich die Fachgesellschaft Löten im DVS e.V. am Institut für Werkstoffkunde am PTZ der Leibniz-Universität in Garbsen getroffen. Insgesamt rund 50 Teilnehmer diskutierten über die relevanten Forschungsthemen, die in den kommenden fünf Jahren im Mittelpunkt der Arbeit der Fachgesellschaft stehen werden. Die Teilnehmer erarbeiteten insgesamt acht Innovationsfelder, die die Löttechnik zukünftig prägen werden.
Die Zukunft des Lötens / Themen der Zukunft im Blick.
Nach der Begrüßung durch den Gastgeber Prof. Hans Jürgen Maier (Institut für Werkstoffkunde der Leibniz Universität Hannover) folgte eine fachliche Einführung in die Arbeits- und Kompetenzgebiete des Instituts mit Anwendungsbeispielen thermischer Fertigungsprozesse. Anschließend eröffneten Dr. Hartmut Schmoor, Geschäftsführer der Schmoor Brazing GmbH und Lisa Rauscher, technische Referentin des DVS e.V., das Forschungsseminar in Hannover. „Unser Treffen in Hannover wird wegbereitend sein für die nächsten fünf Jahre“, betonte Dr. Hartmut Schmoor. Dies bekräftigen auch die beiden Fachausschuss-Vorsitzenden Ingo Reinkensmeier (FA7 Löten und Diffusionsfügen, Siemens Energy) und Jörg Trodler (FA10 Mikroverbindungstechnik, Trodler-EAVT).
In einem Key-Note Vortrag erläuterte Frank Bonaldo, Referatsleiter Mineralöl und flüssige Kraftstoffe und Krisenvorsorge im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Zukunft der Fügetechnik und die Rolle der Politik. Er ermutigte die Teilnehmer trotz aller derzeitigen Ereignisse unerschrocken in die Zukunft zu gehen. Die meisten Technologien seien nicht neu, sondern werden kontinuierlich weiterentwickelt und an sich verändernde Randbedingungen angepasst. Hierauf sollte man sich einstellen. Wichtig sei ein technologieoffenes Arbeiten. Und die Wirtschaft solle sich - dort wo notwendig - bei der Politik Gehör verschaffen.
Die Innovationsfelder der Zukunft
In Workshops haben die Teilnehmer die wesentlichen Innovationsfelder erarbeitet, die die Zukunft der Löttechnik bestimmen werden. Die Schwerpunkte dienen als Richtlinie für kommenden Entwicklungs- und Innovationsprojekte. Dies wird von Carl-Ernst Forchert von der i-vector Innovationsmanagement GmbH als Moderator aufgegriffen. Er führt kurz in die Zielsetzung des Seminars ein, gibt einen Überblick über die Leitfragen und erläutert den Ablauf. Insgesamt definierten die Teilnehmer in den Workshops acht Innovationsfelder.
In den Workshops haben die Teilnehmer darüber hinaus folgende Innovationsfelder definiert: Besondere Anwendungen des Weichlötens, neue Prozessfenster für die Legierungs- und Temperaturlücke und die Kreislaufwirtschaft. In allen diesen Feldern gibt es vielfältige Fragestellungen zu klären und neue Forschungsprojekte zu initiieren. Zu den übergeordneten Themen, die alle Teilnehmer als zentrale Herausforderungen sehen, gehört der Fachkräftemangel. Und damit ist die Frage verbunden, wie sich Berufseinsteiger für die Löttechnik begeistern lassen – insbesondere hier sind neue Initiativen gefragt, die mit Hilfe des DVS e.V. umgesetzt werden können.
Weitere Informationen:
Lisa Rauscher
+49 211/1591-120
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